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BREMER SPORT Magazin | 08+09.2014

Titelstory: Werders Leichtathleten 09Bremen Sport Magazin August-September 14 | Grün-weiße Leichtathletinnen und Leichtathleten, die den Sprung in die deutsche Spitze schaffen, sind mittlerweile nicht mehr die Ausnahme. Der Abteilung ist es mit konsequenter Arbeit und tollen Nachwuchskonzepten gelungen, zahlrei- che Talente hervorzubringen. Zu den wohl bekanntesten Gesichtern der Bremer Leichtathletik gehört derzeit die jugendliche Stina Seidler. Werders Stabhochsprung-Talent trat im Sommer des vergangenen Jahres zum ersten Mal bei einer Deutschen Meisterschaft an – und gewann prompt den Titel. Und das, obwohl sie kurz zuvor einen Schock verdauen musste: „Im Abschluss- training vor den Meisterschaften bin ich nach meinem Sprung neben der Matte gelandet“, erinnert sie sich heute. „Es ist damals zum Glück nichts passiert. Aber ein kleiner Schockmoment war das schon.“ Allerdings wäre es nicht ihre Art, sich lange damit zu beschäftigen. Bereits im Wettkampf konnte sie das Negativerlebnis komplett ausblenden und sich nicht nur die Goldmedaille holen, sondern mit 4,11 Meter sogar einen deutschen Rekord springen. Die nationale Bestmarke hielt vorher keine Geringere als Lisa Ryzih vom ABC Ludwigshafen, die bei den Olympischen Spielen von London Platz 6 belegen konnte. Wenn Stina Seidler von ihrem ersten natio- nalen Titel berichtet, strahlt sie noch immer: „Die Deutschen Meisterschaften waren mit Abstand das Highlight meiner bisherigen Karriere“, verrät sie. „Ich bin in einer höheren Altersklasse gestartet. Dass ich dann gewinnen und mit dem deut- schen Rekord noch einen draufsetzen konn- Obwohl sie beachtliche Höhen nur mittels eines dünnen Stabes überquert, ist Stina Seidler dabei nie ängstlich. Viel lieber beschreibt sie, was bei einem perfekten Sprung in ihr vorgeht: „Das Gefühl, wenn man die Latte überquert hat und weiß, dass man die Höhe geschafft hat – das ist das Beste!“ Um solche Leistungen erbringen zu können, trainiert die Gymnasiastin fünf bis sechs Mal pro Woche. Dieses straffe Programm lässt ihr kaum Zeit für andere Hobbys. Beklagen würde sie sich darüber aber nie. „Natürlich würde ich manchmal gern mehr Zeit mit meinen Freunden ver- bringen. Aber es ist für mich schon normal geworden, wenig Freizeit zu haben. Deswegen stört es mich nicht“, sagt die Leistungssportlerin. Und der Erfolg gibt ihr Recht. In der laufen- den Saison 2014 wurde Seidler vom Deutschen Leichtathletikverband für die U 18 Olympia Trials in Baku nominiert, ein Ausscheidungswettkampf für die olympi- schen Jugendspiele in China. Dort aller- dings erlebte die Grün-Weiße ihren ersten te, war der absolute Hammer!“ Obwohl sie beim SV Werder schon als Überfliegerin bekannt ist, war diese Leistung keinesfalls selbstverständlich. „Denn davor bin ich erst einmal über vier Meter gesprungen – und zwar ganz knapp und mit viel Glück“, erzählt sie. Die Bremerin liebt die Leichtathletik, seit- dem sie fünf Jahre alt war. „Laufen, sprin- gen und werfen kann eigentlich jeder“, sagt Stina Seidler. Dann schränkt sie ein:„Dachte ich. Aber ich fand es sofort faszinierend, wie viel Arbeit tatsächlich dahinter steckt, zum Beispiel im technischen Bereich.“ Deshalb ließen sich Stina Seidler und die Leichtathletik nicht mehr los. Drei Jahre lang hatte sie zwar nebenbei auch noch Handball gespielt, doch der Sport konnte es nie mit ihrer großen Leidenschaft aufneh- men. Vor allem der Stabhochsprung begei- stert sie in jedem Training.„Die Disziplin ist so komplex. Außerdem ist es etwas, das nicht jeder macht und auch nicht jeder kann. Das reizt mich“, schwärmt die 16- Jährige von ihrer Lieblingsdisziplin. > Schnelle Sprinterinnen: Constanze Hungar, Svea Kittner, Rahel Rüdel und Sandra Dinkeldein halten den aktuellen 4x100m Juniorinnen Landesrekord in Bremen Werder-Talentschmiede auf dem Vormarsch Text Olaf Kelterborn, Laura Ziegler Fotos Iris Hensel, Jörg Großmann

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