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BREMER SPORT Magazin | März 2016

15Bremen Sport Magazin März 16 | 19. LSB-SPORT-ZUKUNFTSFORUM Gut besucht war das mittlerweile schon 19. Bremer Zukunftsforum des Landessportbundes (LSB) Bremen im Mercedes-Benz-Kundencenter in Bremen- Sebaldsbrück. 85 Teilnehmer/innen - darun- ter u.a. LSB-Ehrenpräsident Heinz-Helmut Claußen und der frühere Geschäftsführer Helmut Helken - aus Vereinen und Verbänden beschäftigten sich auf der vom LSB-Bildungswerk wieder perfekt vorberei- teten Veranstaltung mit dem Thema „Führung im Sportverein – Stärkung der eigenen Führungsfähigkeit“. Nach den obli- gatorischen Begrüßungen im neuen tag- hellen Veranstaltungsraum im Südflügel des Kundencenters durch Gastgeber und Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagel- mann vom Mercedes-Benz- Kundencenter, Moderator Gert Büchner, Vorsitzender des LSB-Bildungswerks, und LSB-Vizepräsident Joaquim Soares, der den verhinderten Präsidenten Andreas Vroom vertrat, ging es unter der Leitung von Florian Scheibe von der FÜHRUNGS-AKADEMIE des Deutschen Olympischen Sportbunds direkt in das Tagesprogramm. Scheibe erklärte, Führung solle Spaß machen und beinhalte „die Beeinflussung des Verhaltens anderer mit einer gewissen Zielorientierung“. In einem sehr lebendigen und unterhaltsa- men Vortrag berichtete Wilfried Hautop, der ehemalige und langjährige Geschäfts- führer der Werkstatt Bremen (Martinshof), aus seinen praktischen (Führungs-) Erfahrungen für rund 2000 behinderte Beschäftigte an 38 Standorten im Land Bremen. Er sei Sozialarbeiter mit Leiden- schaft. Es seien durchaus „nicht alle der Meinung, dass ,Oben‘ auch immer ,Vorne‘“ sei. Eine Führungstätigkeit könne auch mit Angst verbunden sein. Er habe aufpassen müssen, nicht vom Idealisten zum Bürokraten zu werden. Man dürfe sich in einer Führungstätigkeit, die sich immer in einem gewissen Spannungsfeld befinde, nicht von der teilweise herrschenden Jammerkultur überwältigen lassen. Führung sei nicht gleich Management oder Verwaltung, sondern erfordere eine Vision, eine Idee, um die Zukunftsfähigkeit des Betriebs zu sichern. Hautop unterstrich, dass Führungskräfte Verantwortung über- nehmen und auch etwas riskieren müssten im Bewusstsein, sich dabei auch irren zu können. Er fügte hinzu: „Führung erfordert einen guten Charakter und man muss die Menschen mögen!“ Er habe immer auf einen partnerschaftlichen Führungsstil statt eines autoritären gesetzt, verbunden mit klaren Zielvorstellungen. In einer anschließenden Diskussionsrunde berichteten zwei Ehrenamtliche – Ute Brunzel (Vorsitzende des TSV Osterholz- Tenever) und Jens Bunger (Vorsitzender des ATSV Sebaldsbrück) – und zwei Hauptamt- liche – Fred Siegert (Geschäftsführer des TV Eiche Horn) und Willi Zander (Verbands- trainer des Bremer Fußball-Verbandes) – aus ihren alltäglichen Erfahrungen. Dabei wurde deutlich, dass es für ehrenamtliche Führungskräfte ungleich schwerer ist, da sie ihre Tätigkeit in der Regel neben einer vollen Berufstätigkeit ausüben und über keinerlei Sanktionsmöglichkeiten verfügen. Ute Brunzel – hauptberuflich Rechtsanwält- in - fasste das plastisch unter den Stich- worten „Planen, motivieren, delegieren“ zusammen. Jens Bunger hob die Gestaltungsmöglichkeiten in einer ehren- amtlichen Führungsfunktion hervor. Alle vier waren sich einig, dass ergebnisorien- tiert gearbeitet werden müsse und es gelte, gemeinsam, im Team, etwas zu entwickeln. Es sei ein hohes Maß an Flexibilität not- wendig und wichtig, dabei auch die junge Generation mitzunehmen. Florian Scheibe steuerte schließlich einen Beitrag zur Führungskommunikation bei. Wahrnehmung und Wirkung liefen dabei nach wissenschaftlichen Studien zu 55 % über die Körpersprache, zu 38 % über die Stimme und nur zu 7 % über die mitgeteil- ten Inhalte. Kommunikation bedeute immer Wirkung. Es sei wichtig, echt und authentisch herüber zu kommen und auch er betonte, dass man die Menschen mögen müsse, um so zu wirken. In einer ausge- dehnten Praxisphase ging es für die Teilnehmer/innen dann um die Stärkung der (eigenen) Führungskommunikation. Als Ergebnis des 19. Zukunftsforums stellte Florian Scheibe abschließend einen „Führungsspiegel“ vor, der u.a. die Fähig- keit, zu begeistern, klare Zielvorstellungen, die Bereitschaft, Verantwortung zu über- nehmen, das Delegieren von Aufgaben, soziale Kompetenz und die Bereitschaft zur Teamarbeit enthielt. Das Zukunftsforum 2016 wurde wie in den vergangenen Jahren auch vom Mercedes- Benz-Kundencenter unterstützt. www.lsb-bremen.de > 19. LSB-SPORT-ZUKUNFTSFORUM (v.l.) Wilfried Hautop, Joaquim Soares, Gert Büchner, Tina Brinkmann, Heinz-Helmut Claußen, Florian Scheibe und Peter Gagelmann. Foto: Gabriele Vogel (LSB Bremen) „Führung im Sportverein– Stärkung der eigenen Führungsfähigkeit“ (v.l.) Wilfried Hautop, Joaquim Soares, Gert Büchner, Tina Brinkmann, Heinz-Helmut Claußen, Florian Scheibe und Peter Gagelmann. Foto: Gabriele Vogel (LSB Bremen)

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