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BREMER SPORT Magazin | Juli-August 2016

Nachdem sich die Weser während der An- und Vorfahrten nahezu spiegel- glatt gezeigt hatte, verlangte sie den 400 Teilnehmer/innen am Samstag dann doch erheblichen sportlichen Ehrgeiz ab. Am Freitagabend hatte es noch geregnet, aber am Samstagmorgen strahlte die Sonne vom wenig bewölkten Himmel. Der Wind aus Südsüdwest sang vor dem Start schon deutlich hörbar in den Wanten und Stagen der im Sporthafen liegenden Segelboote und ließ auf mindestens 3 Beaufort schließen. Wind gegen Tide auf der Höhe von Nordenham -bei rund einem Kilometer Flussbreite- wirft regelmäßig Wellen zwi- schen 50 und 80 cm auf – da weiß Frau wie Mann eine dicht schließende Spritzdecke zu schätzen. Schon nach wenigen Kilometern frischte der Wind auf, und als Böen die Wellen zusätzlich mit dem typischen Riffelmuster versahen, waren volle 5 Beaufort erreicht. Im Schutz der möglichst rücksichtsvoll agierenden Begleitboote fühlten sich auch die Erstbefahrer des Tidenreviers sicher. Nach 32 gepaddelten Kilometern bot die am linken Weserufer beginnende Bebauung erstmals merkli- chen Windschutz. Das Silberziel nach 33 km, der Kanu-Club Rönnebeck, wurde von 70 Teilnehmer/innen angesteuert. Ob der Blick von der Terrasse auf die Weser, die überaus freundliche Atmosphäre dort, die aktuellen Bedingungen, oder Vernunftgründe den Ausschlag für diese Entscheidung gaben,ist unerheblich. Wer ankam, war für mehr als nur Augenblicke mit sich,Boot,Ausrüstung, und vielleicht sogar der Welt insgesamt zufrieden. Zugleich kam dem Silberziel in diesem Jahr eine unvorhergesehene Sonderstellung zu, denn dort landeten nicht nur die mit 80 Jahren älteste (Brigitte Born), und mit 15 Jahren jüngste Teilneh- merin (Luna Blonn) in Einern, sondern auch der erste bei allen bisherigen Tidenrallyes gefahrene Solokanadier! Die große sportli- che Leistung des Fahrers wurde, schon unterwegs respektvoll kommentiert, und mindestens einmal wurde er auch direkt darauf angesprochen. 44 km bis zum Goldziel reizen auch Leistungssportler Der mehrfache Europameister im Kanu- Marathon, Thomas Kittner, erreichte TURA- Kanusport an der Lesum als Erster in knapp vier Stunden, erhielt dafür aber ganz genau die gleiche Urkunde wie alle anderen der 270 Teilnehmer/innen, die am Goldziel mehr oder weniger erschöpft und sehr glücklich eintrafen. Es ist eben nichts ande- res als die bestandene Wettfahrt mit der Tide, die belohnt wird. Neu und dankbar angenommen war der von Björn Hartmann (WSV Nordenham) organisierte Boots- transfer per Trailer zurück nach Norden- ham für jene, die Zelt oder Wohnwagen in Nordenham stehen gelassen hatten. Das Platinziel bei den KanuSport-Freunden nach 59 km erreichten 35Teilnehmer/innen.Wie mögen sie sich gefühlt haben? Ich weiß es nicht, kenne aber die Strecke ab Vegesack recht gut. Spätestens beim Sportboothafen Hasenbüren, nach sechs Kilometern, ist die Tide auch in ihrer stärksten Phase kaum noch hilfreich schiebend zu spüren, weiter oberhalb zeigt sie sich lediglich im Steigen oder Fallen des Wasserspiegels. Und dann zählt einzig die eigene Kraft fürs Vorwärtskommen! Aber wie viel ist davon noch übrig, nach 44,5 bereits gepaddelten Kilometern, 32 davon gegen den Wind? Mit > | Bremen Sport Magazin Juli-August 16 10 Sportlich, sportlich – die 28. Weser-Tidenrallye Kanusport auf Weser und Lesum

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